Auszug aus dem Mail-Verkehr mit Hubert Seifert

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich arbeite seit 24 Jahren für die "Vereinigung für Körperbehindere" in Kenia und bin als Mitarbeiter der "Christoffel Blindemission" für acht Behinderteneinrichtungen mit 430 Beschäftigen zuständig.

Letztes Jahr haben wir insgesamt 42.000 Behinderte beraten und durch Operationen (1.100), Schuleingliederung, Therapiemassnahmen, Gehhilfen (11.000), Rollstühle (1.460), und Kleinkreditprogramme unterstützt um ihnen ihr schweres Schicksal zu erleichtern.
Wir betreiben eine 80-Betten Rehabilitationsklinik in Mombasa mit jährlichem Kostenaufwand von 250.000,-€, das mobile Kliniken in den ländlichen Gebieten und in den Slums von Mombasa einschliesst.
Im Jahr 2005 stieg die Anzahl der Operationen die wir durchführten um 60% von 149 auf 238 an. Auch in diesem Jahr erwarten wir, daß noch mehr Kinder operiert werden und wir mussten unsere Bettenzahl von 60 auf 80 aufstocken um alle Kinder aufnehmen zu können.
Bedauerlicherweise hat der Keniaschilling letztes Jahr um 15% an Wert zugenommen so daß wir für Spenden in harter Währung geringere Einnahmen hatten. Gleichzeitig stiegen unsere Kosten durch die zunehmende Zahl von Patienten. Die Inflationsrate liegt derzeit bei 13% während Mindestlöhne im Mai von der Regierung um 12% erhöht wurden. Dadurch hatten wir bereits letztes Jahr ein Defizit von 17.000,-€.

Leider haben sich die Verluste in diesem Jahr fortgesetzt und Ende Juni hatten wir bereits ein Defizit von 38.000,-€ was uns nun erhebliche Sorgen bereitet.

Unsere Reserven sind fast aufgebraucht und wenn sich die Lage nicht bald bessert, müssen wir Kinder wegschicken, die dringend operiert werden müssen.

Viele der Kinder leiden unter "Hydro Cephalus"(Wasserkopf) und ohne operative Eingriffe sind sie zu einem qualvollen Sterben verurteilt. Die Kosten für eine Operation und durchschnittlich drei Monate Aufenthalt in unserer Klinik liegen bei ca. 1.000,- € pro Kind.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn sie mir mitteilen könnten, ob Ihre Organisation eventuell in der Lage wäre, Kosten für solche Operationen und Rehabilitationsmassnahmen zu übernehmen. Gerne können wir Ihnen mehr Informationsmaterial, Bilder und Daten übermitteln.

Für eine positive Nachricht wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Seifert
Direktor der Vereinigung für Körperbehinderte von Kenia am 07.09.06