Jedes Jahr am zweiten Sonntag im August ist es soweit. Die "Tour de
Barock" startet in Bad Schussenried. Vier verschiedene Radtouren von
20 km bis 230 km Länge bietet der RMSV Bad Schussenried zur Auswahl an.
Wir, Thomas und Edith Miehle und Armin Kinzelmann, entschieden uns,
die 20 km lange "Familientrophy" unter die Räder zu nehmen. Schnell
noch zur Anmeldung und die Startkarten gelöst und dann ging es los.
Unter sehr guten äußeren Bedingungen starteten wir vom Hof der Brauerei
"Schussenrieder" zunächst nach Otterswang.
Dort bogen wir ab in Richtung Schwaigfurt. Beim idyllisch gelegenen
Schwaigfurter Weiher sollte die erste Kontrollstation sein. Von weitem
schon sahen wir einen großen Pulk Radfahrer im Schatten stehen. Dort
angekommen erfuhren wir, dass die Kontrollstelle wohl nicht besetzt sei.
"Egal, dann fahren wir halt ohne Stempel auf unserer Startkarte weiter,"
lautete unser Kommentar.
Der weitere Weg über Laimbach, Lippertsweiler, Allgaierdorf und
Hagnaufurt führte durch das wunderschöne, ländliche Oberschwaben.
Stolze Bauernhöfe säumten den Weg. Manchmal fuhren wir wie durch einen
Kanal, wenn beiderseits mannshohe Maisfelder die schmale Straße
säumten. Wiesen, auf denen Kühe und Pferde weideten wechselten mit
Getreidefeldern, deren goldgelbe Ähren mit den zahlreichen roten
Mohnblumen und anderen Feldblumen einen farbenfrohen Kontrast bildeten.
Am Himmel kreisten Mäusebussarde und andere Greifvögel und hielten nach
Beute Ausschau.
So malerisch die Ausblicke in die Landschaft immer wieder waren, so
mussten wir uns diese Ausblicke auch redlich verdienen. Ständig
wechselten sich rasante Abfahrten mit knackigen Anstiegen ab, aber Dank
unserer guten Kondition und mit Hilfe unserer Gangschaltungen
meisterten wir schließlich jede Steigung. Nach ca. zwölf Kilometern
erwartete uns in Hervetsweiler die nächste Kontrollstation auf einem
Bauernhof. Dort gab es auch reichlich Verpflegung. Mit Mineralwasser
und Saft wurde der Durst gelöscht. Zur Stärkung gab es belegte Brote,
Bananen und Müsliriegel. Die Verpflegungsstelle war gut besucht und
flugs waren wir von anderen Tour- Teilnehmern umringt, die sich für
unsere Handbikes interessierten. Auch auf der ganzen Strecke herrschte
eine sehr freundschaftliche Atmosphäre. Keiner drängelte und jeder
grüßte jeden.
Frisch gestärkt und mit gestempelten Startkarten machten wir uns auf
den letzten Teil der Tour in Richtung Linzisweiler. Bald bog die
überall sehr gut ausgeschilderte Strecke von der Straße ab und führte
auf einem Feldweg durch den Wald. Hier war es zwar angenehm kühl, doch
der kiesige Weg forderte auch mehr Kraft beim Kurbeln. Nun wurde die
Strecke wieder flacher. Vorbei am Freilichtmuseum Kürnbach radelten wir
schon bald wieder in den Hof der Brauerei "Schussenrieder". Hier war
schon alles für den Empfang der Tour-Teilnehmer vorbereitet.
Verschiedene Firmen hatten Stände aufgebaut. Einige boten Gewinnspiele
an, Radzubehör wurde an den Mann bzw. die Frau gebracht und eine große
Auswahl von Speisen und Getränken lockte zum Bleiben unter dem
schattigen Dach eines Sonnenschirmes.
Kurz - es war einiges geboten! Zum Abschluss der Tour bekamen wir bei
der Rückgabe unserer gestempelten Startkarte ein kleines Präsent:
Wahlweise eine Trinkflasche oder eine Packung Nudeln.
Unser Fazit:
Es lohnt sich, an dieser sehr gut organisierten Veranstaltung
teilzunehmen. Wir hatten viel Spaß und hoffen, dass wir im nächsten
Jahr noch ein paar Handbiker mehr werden!!